Wer Auto fährt, weiß, wie schnell eine Ordnungswidrigkeit begangen ist, die mal mehr oder weniger Geld kostet und teilweise auch zu Eintragungen im Verkehrszentralregister führt. Nur in schweren Fällen droht ein Fahrverbot von 1-3 Monaten, der Verlust des Führerscheins ist jedoch nicht zu befürchten.
Das Verwaltungsgericht Berlin hat allerdings nun mit einem Urteil aus Oktober 2022 entschieden, dass auch nach einer Vielzahl von Parkverstößen die Entziehung der Fahrerlaubnis gerechtfertigt sein kann.
Zwar sieht das Verwaltungsgericht Berlin, dass ein Parkverstoß grundsätzlich nichts mit der Fahreignung zu tun hat, ist aber auf der anderen Seite der Auffassung, dass die Fahreignung in Zweifel zu ziehen ist, wenn ein Kraftfahrer offensichtlich nicht gewillt ist, sich an die Regeln der Straßenverkehrsordnung zu halten und damit einen geordneten, leichten und ungefährdeten Verkehr zu gewährleisten. Im konkreten Fall waren dem Betroffenen allerdings 159 Parkverstöße und 15 Geschwindigkeitsüberschreitungen anzulasten.
Wird daher insbesondere in weniger deutlichen Fällen eine Fahrerlaubnisentziehung angedroht, sollte man die Hilfe eines Fachanwalts fürs Verkehrsrecht in Anspruch nehmen.
09.02.2023